März: Achtsames Essen

Im März wollen wir uns dem Essen in Achtsamkeit widmen.

Die Fastenzeit kann uns daran erinnern, dem Essen die Wertigkeit zu geben, die es verdient.Ob wir nun auf manches verzichten (da bieten sich zum Beispiel Fleisch, Zucker, Kaffee, Alkohol,…an) oder ohne Einschränkung alles zu uns nehmen, worauf wir Lust haben. In jedem Fall können wir den Vorgang des Essens zu einer Achtsamkeitsübung machen.

Für ein Essen in Achtsamkeit gönnen Sie sich etwas Leckeres zu Hause und erlauben Sie sich alles andere beiseite zu lassen. Also kein Lesen, Musik hören, Fernsehen, Computer oder Handy daneben und am besten auch keine Gespräche. So können Sie sich ganz diesem Essen widmen.

Beginnen Sie damit, die Nahrung auf Ihrem Teller zu betrachten. Welche Farben und Formen sind zu erkennen? Welche Bestandteile machen dieses Essen aus? Erlauben Sie sich eine kurze Reflexion, woher wohl all die Bestandteile kommen und wer aller dazu beigetragen hat, dass sie heute auf Ihrem Teller gelandet sind. In unserer Kultur ist es für die meisten selbstverständlich, dass es genügend Nahrung gibt. Vielleicht ist in diesem Moment Dankbarkeit dafür da.

Schließen Sie dann die Augen und atmen Sie bewusst die vielfältigen Gerüche ein, die dieses Essen verströhmt. Tauchen dazu Assoziationen oder Erinnerungen auf? Oder beginnt der Speichelfluss im Mund? Bemerken Sie einfach was geschieht, ohne es zu bewerten oder anders haben zu wollen.

Vielleicht möchten Sie auch „mit dem Essen spielen“ und es betasten, verformen, die Oberflächen und Konsistenzen spüren.
Lassen Sie Ihrem Forschergeist freien Lauf.

Nehmen Sie dann eine Gabel voll Nahrung auf und führen diese bewusst zum Mund. Sehen, riechen und spüren Sie, wenn Sie den Bissen in den Mund aufnehmen. Spüren Sie wie sich die Nahrung im Mund anfühlt? Heiß, kalt, weich, hart, rund, eckig, groß, klein, usw…
Lassen Sie Ihre Zunge tasten. Welcher Geschmack ist da?

Wenn Sie zu kauen beginnen machen Sie es bewusst und erleben Sie wie sich der Geschmack entfaltet. Welche Arbeit leistet die Zunge so eigenständig dabei? Kauen Sie ruhig länger als üblich und nehmen Sie den Nahrungsbrei ganz bewusst in Ihren Körper auf, indem Sie schlucken. Dieser Bissen nährt Sie und wird zu einem Teil von Ihnen.

Vielleicht möchten Sie ein paar Bissen ganz langsam und achtsam erleben und dann zum normalen Essen übergehen. Spüren Sie auch zu Ihrem Magen, der eventuell schon vor der gewohnten Menge ankündigt, dass er genug bekommen hat. Und bemerken Sie auch die Wirkung der Nahrung in den Stunden danach… fühlen Sie sich frisch, angenehmn satt, müde, überessen, erschöpft, aktiviert, …

Sie können so ein achtsames Essen in den Alltag einplanen oder auch nur einen achtsamen Bissen am Anfang jeder Mahlzeit.
Ich wünsche Ihnen in jedem Fall viel Freude am Essen mit Achtsamkeit und Genuss!